Schützenfest 2022 – „Die Erste“ stellt Königspaar und Hofstaat!
Schützenfest 2022 – „Die Erste“ stellt Königspaar und Hofstaat!
„Endlich wieder Schützenfest!“. Dies dachten sich in den letzten Wochen sicherlich zahlreiche Waltroper, fand doch vom 16. bis 18. September, nach langer Corona - Pause, endlich wieder unsere Lieblingsveranstaltung statt.
Und, um es direkt vorweg zu nehmen: Mit der Stellung des Königspaars und Hofstaats nahm das Fest natürlich ein insgeheim, immer erhofftes, aber auch fantastisches Ende, auf welches wir alle mehr als ein Jahrzehnt lang warten mussten.
Aber von Anfang an: Die Vorbereitungen für das Fest ziehen sich bekanntlich immer über einen Zeitraum von vielen Monaten. So haben zahlreiche Schützenschwestern und Schützenbrüder bereits weit ins Jahr 2021 hinein mit den Vorbereitungen begonnen. Genehmigungen mussten eingeholt, Zelt und Kapellen organisiert, Abläufe penibel geplant, Pumpen gereinigt, die Schützenzeitung erstellt und in Auftrag gegeben werden. Viele Dinge müssen derart bis ins Detail geplant werden, dass sich Außenstehende manchmal gar keinen Kopf darüber machen, wieviel Arbeit und Herzblut in diese Veranstaltung gesteckt wird. Allen Helfern schon an dieser Stelle ein dickes Dankeschön!
Der jedoch eigentliche Auftakt, so empfinde ich es persönlich, findet immer in der Woche vor der offiziellen Eröffnung statt. Hier treffen sich die einzelnen Kompanien und schmücken die Stadt und ihre Kompanielokale. In diesem Moment merkt man doch immer recht deutlich, dass es „bald los geht“ und die Vorfreude steigt („Schützenfestfeeling“). Das Schmücken hat mit unserer kleinen, aber feinen Truppe auch in diesem Jahr wieder hervorragend geklappt. Über 20 Schützen halfen dabei, unser Kompanielokal in unseren Farben erstrahlen zu lassen. Ede machte es wieder möglich!
Ein wenig wehmütig mussten wir zum Abschluss des Schmückens diesmal mit einer lieb gewonnenen Tradition brechen, welche nicht unerwähnt bleiben soll: Über viele Jahre hinweg haben wir das Schmücken immer bei Hann und Ulla Weber zu Reibeplätzchen, Flens und selbstgemachtem Eierlikör ausklingen lassen. Dies war in diesem Jahr – nachvollziehbar – nicht mehr möglich. An dieser Stelle sei den beiden ehemaligen Gastgebern aber ausdrücklich für ihre vielen Jahre der Bewirtung und Gesellschaft gedankt; wir haben uns bei Euch immer sehr wohl gefühlt und bleiben Euch verbunden!
Zum Glück sprang unser Hauptmann Vitus ein, so dass wir - trotzdem – einen großartigen Abend gemeinsam bei Getränken und Bratwürstchen verbringen konnten.
Weiter ging es am Mittwoch mit dem traditionellen Kränzen im Kompanielokal. Es war schön zu sehen, dass erneut so viele Schützenschwestern und – brüder zusammenkamen. Bei Bier, Grillfleisch und vielen netten Gesprächen waren die Kränze in Windeseile gebunden und geschmückt. Und bereits an diesem Abend zeigte sich auch, dass in „der Ersten“ derzeit ein beflügelnder Wind weht. Dirk 3 baute hier ein Equipment mit Lasern und Nebelwerfern auf, dass dem vorherigen Königspaar samt Hofstaat beim Einmarsch ein ungläubiges Grinsen ins Gesicht zauberte. Es war einfach großartig, was man beim Einmarsch erleben konnte, so die einhellige Meinung. Für unsere Geburtstagskinder Anja, Beate und Marvin und zur Überraschung aller Gäste heizten dann nach einem Countdown mit abschließenden Konfetti-Schüssen, Anja & Lutz Günther die Party richtig ein, sodass bis in die Morgenstunden ordentlich gefeiert und getanzt wurde.
Am Freitag war es dann endlich soweit – der offizielle Beginn des Schützenfestes. Das Antreten erfolgte zunächst in voller Mannstärke und bei guter Bewirtung am Kompanielokal, wo unser Schützenbruder Thomas Schröer ein Kompaniefoto von uns fertigte. Direkt im Anschluss marschierten wir Richtung „Am Stutenteich“, an welchem die Veranstaltung mit drei Böllerschüssen eröffnet wurde. Der kleine Ausmarsch endete im Schützenzelt auf dem Marktplatz. Hier wurden Anja und Hubert herzlich Verabschiedet. Unsere Kompanie machte im Zelt mit einem gelungenen Schild auf ihren „Hopfenstützpunkt“ aufmerksam. Dies war Programm: Ich hatte auch hier den Eindruck, dass wir in gewohnt toller Truppe einen schönen und feucht-fröhlichen Abend zusammen verbringen durften.
Und dann der Samstag! Was soll ich zu diesem Tag noch schreiben? Das Wetter hätte ein wenig besser sein dürfen; es hätten ein paar Besucher mehr kommen können; vielleicht hätten wir ein wenig mehr Glück bei den Schüssen auf Insignien oder Flügel haben können. Alles nebensächlich vor dem Ergebnis. Was Ludger sich für diesen Samstag vorgenommen hatte und mit mehreren gut gezielten Schüssen vollendete, hatte wohl – bis kurz vor Schluss - niemand auf dem Schirm. Letztendlich war es ein Duell mit dem geschätzten Schützenbruder der dritten Kompanie – Karsten Pilger – welches für unheimlich Spannung sorgte. Beide Aspiranten hatten an diesem Tag tolle Schüsse gezeigt, aber ein wenig Glück gehört am Ende eben auch immer dazu. Mit einem Schuss knapp oberhalb der Schraube spaltete Ludger den Vogel in zwei Hälften und schaffte somit das lang Erhoffte.
Zu den ersten fairen Gratulanten gehörte Karsten, welcher vielleicht ja schon beim nächsten Jubiläumsschützenfest einen guten König wird abgeben können. Jedenfalls brachen um mich herum viele Schützenschwestern und – brüder nach dem Königsschuss in unbändigen Jubel aus. In vielen Augen konnte man Tränen der Freude erkennen.
Von uns allen auch an dieser Stelle nochmal ein herzlicher Glückwunsch, lieber Ludger. Wir sind uns alle sicher, dass Du und Deine Claudia uns mit Eurer Art ein tolles Königspaar stellen werdet! In seinen Hofstaat berief Ludger aus der ersten Kompanie Moni und Frank Nicksteit, Beate und Vitus Bülhoff, Anna-Lisa Mennemeier sowie Marvin Streck. Zu den Adjutanten ernannte er René Bülhoff und - darüber freue ich mich persönlich natürlich auch sehr – meine Person.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch einen Punkt, den viele für gar nicht so selbstverständlich hielten. Nachdem die Kompanie auch einige schwierigere Jahre hatte und von der Anzahl der Aktiven schon länger nicht mehr an erster Stelle liegt, war es schön zu sehen, wie schnell unser Spieß Simon eine zuverlässige und tolle Wache zusammenstellen konnte. Vielen lieben Dank dafür!
Beim Rückmarsch ins Zelt wurde der Vogel von der Kompanie natürlich stolz vorneweg getragen. Die anschließende Krönung samt Party war eine tolle Feier mit ausverkauftem Haus. So munkelt man, dass die Kassenschlange teilweise bis zu Bröggelhoff langte.
Der Sonntag begrüßte uns dann leider mit strömendem Regen. Gleichwohl hatten sich auch hier viele Schützenbrüder zum Frühgottesdienst versammelt und versorgten die anwesenden Gäste – bei Musik der Essener Truppe – mit Getränken. Leidlich war an diesem Tag lediglich, dass der große Umzug nicht stattfinden konnte. Eine traurige, aber nachvollziehbare Entscheidung des Obersten, wären wir ansonsten doch alle nass bis auf die Haut ins Zelt gekommen. Ich finde jedoch, dass wir auch diesen kleinen wehmütigen Moment hervorragend überbrückt haben, indem wir uns doch spontan dazu entschlossen, einfach mehr und länger im Zelt zu feiern. Auch unsere Gastvereine ließen sich nicht vom Regen abhalten und füllten mit guter Stimmung das erneut gefüllte Zelt. Auch hier wieder ein toller Abend bei „der Ersten“ und ein auf der Bühne tanzendes Königspaar samt Hofstaat!
Aber auch mit dem Sonntag war das Schützenfest noch immer nicht vorbei. Zum Abkränzen begrüßte „die Erste“, last but not least, das neue Königspaar samt des Hofstaats und Bataillonsvorstands gegen ca. 22:00 Uhr. Die Einmarschierenden wurden mit Böllern und Musik zahlreich begrüßt. Nach einer tollen Rede des stv. Hauptmanns und eigens komponierter und vorgetragener Musik entwickelte sich eine großartige Abschlussfeier, die bis spät in die Nacht dauerte. Mittlerweile scheinbar fast Standard bei „der Ersten“ – auch hier gab es natürlich wieder tolle Live-Musik, vorgetragen durch Herbert Pollack.
Es war alles in allem ein wunderbares Schützenfest für alle Angehörigen und Freunde unserer Kompanie. Nun können wir uns zweieinhalb Jahre darüber freuen, dass wir die Königskompanie stellen. Dies trifft ohnehin in eine Zeit des Aufbruchs, den viele Schützenschwestern und – brüder derzeit verspüren. Es macht, dank der vielen fleißigen Helfer und der guten Stimmung, richtig Spaß in der Kompanie. Dafür kann man sich bei den vielen fleißigen Helferinnen und Helfer gar nicht genug bedanken!
Horrido!
Euer Matthias